Freitag, 31. Juli 2009
Fuchs = großartig, Berg = Katastrophe
Menschen sind die schlimmste Naturkatastrophe!
Was war passiert:
Sonntag, 26. Juli 2009. Ein strahlender Sommertag, an Hitze kaum noch zu übertreffen. Schön, dass es dann auf einem Berg wie dem "Mount Klotz" außer genau EINEM Baum keine Schattenplätze gibt. Doch Sonnenhut sei Dank (4 Euro für ein Stück Stroh, yihaa! Das Fest hat Finanzprobleme?!), wars auf dem Hügel ganz gut auszuhalten. Über jede vorbeiziehende Wolke war man dennoch seeehr dankbar.
Da saß man dann also, geschlagene 4 Stunden, da fing der Stress allmählich an. Man kennt das zwar aus den Jahren davor, aber die Dreistigkeit mancher Menschen kennt eben keine Grenzen. Da wird sich einfach auf Decken gesetzt (hmm, schön bequem!), Zigaretten ins Gesicht gehalten (ich bin draußen, ich darf alles) und gepöbelt ("Ey, wer hat hier denn ein Problem?!" "Ja, die, die hinter dir stehen." "Ja, ey, das is deren Problem!"). Also schon mal richtig schöne Stimmung!
Und dann: Ganz blöde Idee. Um 20:00 Uhr, also eine Stunde bevor Peter Fox, der Hauptact, auftritt, eine Toilette aufsuchen. Aber was soll man machen...die Blase.
Also denkt man, man hat ne gute Idee, und geht zumindest zu zweit. Der Weg zu den Dixie-Klos am Eingang ging dann noch ganz gut, dennoch ist man nach den ersten Metern wie erschlagen von einer Menschenmasse. Wenn man 5 Stunden an derselben Stelle steht, die, abtrünig und deswegen nicht so dicht besiedelt, relativ "leer" (bis eben auf die paar Idioten, die meinen, sie können kommen, wann sie wollen) ist, ist das schon ein Schock.
Nun gut. Dann kam der Rückweg. Erstmal muss man den Hass sämtlicher Leute auf sich ziehen, die einem in den Weg kommen, damit muss man sich abfinden. Meistgehörter Satz: "Jaaaa...ICH will auch nach vorne!!!!" So haben wir uns immerhin bis auf den Weg vorgekämpft, nachdem der Berg wieder steil bergab ging und unsere Freunde saßen. Dann, meine Freundin auf einmal weg. Ich fühlte mich wie in der Szene von Titanic, als das Schiff untergeht und Rose, weil Schwimmweste an, nach oben treibt, Jack aber nach unten gezogen wird. Ich war Jack.
Und dann war ich verloren. Hin- und hergedrückt von einem Pulk von Menschen. Ziemlich schnell machte sich ein beklemmendes Gefühl von Verzweiflung breit. Nach vorne ging nichts mehr. Die Leute standen um mich herum und hatten um sich keinen Millimeter mehr Platz. Nach gefühlten 5 Minuten (die Zeit ist ein relatives Gefühl, wie sich später noch herausstellt) sah ich nur noch einen Ausweg: Die Flucht nach draußen. Also versuchte ich, wieder zum Eingang zu kommen. Ich kam wieder nicht sehr weit. Alle Wege schienen abgeschnitten. Wenn ich hier jetzt umkippe? Also dritte Möglichkeit: Nach unten, über den asphaltierten Weg. Der war (zumindest bei den vorherigen 7 Festen, die ich mitgemacht habe) immer ein wenig frei zum durchschlüpfen. Aber auch da ging nichts. Ich bewegte mich also in einem Radius von ca. 8 - 10 m immer nur hin und her, wurde dabei von Dutzenden Menschen hin- und hergeschoben, bekam Ellenbogen in die Seite und Hände und Arme auf noch ganz andere Stellen gedrückt. Hallo? Pogo ist doch immer vor der BÜHNE?? Auch das Anschließen an einzelne Personen oder Gruppen brachte nichts. Ich war völlig verzweifelt. Und in solchen Momenten passiert mir das: Panikattacke. Verbunden mit asthmatischem Anfall und nicht mehr anders zu können, als loszuheulen. Witzig, dass das die Leute, die direkt um mich herumstanden wohl auch registrierten ("Ey, was hatn die?" "Na, nach was siehts wohl aus, Panikattacke würd ich sagen."), sich aber nicht in der Lage fanden, mir auch nur im geringsten zu helfen. Ein Mädchen, dass sich wild im Kreis dreht, dabei nach Luft schnappt und auch noch heult? Pfff...was soll ICH da machen. Ach ja, Security oder Sanitäter waren natürlich auch nicht zu sehen. Wo hätten sie auch durchkommen sollen...
Was sollte ich also machen? Ich versuchte nochmal den direkten Weg zu meinem Platz. Da kamen 3, schon leicht angetrunkene, Jungs, die ich meinte, erkannt zu haben, als Gruppe, die nicht weit von meiner Gruppe stand. Ich flehte sie an, mich mit nach vorne zu nehmen, was anderes blieb mir nicht übrig. Sie nahmen mich also zwischen sich und wir drückten uns nach vorne. Das ging auch wieder mehr schlecht als recht, aber immerhin besser als zuvor. Irgendwann stand ich dann auf einmal vor einem älteren Ehepaar, dass mich ENDLICH beruhigte. Dadurch find ich aber nur noch mehr an zu heulen, weil ich mich endlich einigermaßen in Sicherheit wusste. Ich war einfach nur erleichtert, mal durchatmen zu können und bei zivilisierten Leuten zu stehen. Kurz hab ich mich dann ausgeruht, als ich dann von ganz weitem den Haarschopf meiner Freundin erkannte. Da wollte ich dann auch endlich hin, bedankte mich den beiden und sah mich vor einem neuen Hindernis: Eine dicke, kleine, alte Frau, die mich partout nicht durchlassen wollte. "Sie kommen hier nicht durch, das haben schon viele versucht!" Auch mein Hinweis, das da vorne Freunde von mir standen, erweichte ihr Herz nicht. Erst als ich anfing, wieder zu weinen und meine Stimme vor Atemnot wegblieb, erschien ich ihr wohl verzweifelt genug.
Ich war eine ganze Stunde in diesem Menschengewühl. Eine ganze Stunde! Gefühlt waren es 10 Minuten. Als ich angekommen war, konnt ich erstmal nicht reden und hab wieder nur geheult.
Aber dann fing auch schon das Konzert an. Dieser Zustand lässt sich einfach nicht beschreiben. Zu Anfang war ich so fertig, wollte nur noch weg, aber irgendwie auch nicht, musste die ganze Zeit an die vorangegange Stunde denken und dabei kamen mir immer wieder die Tränen. Im Nachhinein stand ich wohl ganze zwei Tage danach noch unter Schock.
Meine Verluste an diesem Sonntag:
- meine neue Uhr
- mein Schal
- das Vertrauen in das Fest
- der Gedanke, dass Nächstenliebe jedem natürlich gegeben ist
Mittwoch, 22. Juli 2009
Zitat des Tages
Paulo Coelho
Update Kirmes
- Blauer Fleck auf rechter Schulter
- Beule am Hinterkopf
- Muskelkater Innenschenkel
- Arme lassen sich nur noch bis Brusthöhe heben
Dienstag, 21. Juli 2009
Körmes! Jahrmarkt! Rummel!
Montag, 20. Juli 2009
Counting the days...
Ticket nach Hause ist gekauft, Freude ist auch schon da! Vor allem, weil meine Freundin Anna mich begleitet...so lernt man die Heimat mal von einer ganz neuen Seite kennen...geplant sind nämlich unter anderem Museums-Besuch, Schlösserbesichtigung, Casinogang...alles Dinge, die ich noch nie in meiner Heimat getan habe! Freiwillig zumindest ;)
Sonntag, 19. Juli 2009
Donnerstag, 16. Juli 2009
"Das sind doch meine Freunde!"
Später hörte der Junge auf dem Weg in eine andere Stadt, wie ein Mann neben ihm sagte:
"Alles Land gehört demselben Besitzer. Das ist Teufelswerk."
Am späten Nachmittag ging eine schöne Frau an ihm vorbei.
"Die da steht in Satans Diensten", hörte der Junge da einen Prediger empört rufen.
Daraufhin machte sich der Junge auf die Suche nach dem Teufel.
"Es heißt, Ihr macht Menschen mächtig, reich und schön", sagte er, als er den Teufel gefunden hatte.
"So ist es nun auch wieder nicht", antwortete dieser. "Du hast nur die Meinung derjenigen gehört, die Propaganda für mich machen."
aus: Paulo Coelho, Sei wie ein Fluß, der still die Nacht durchströmt.
Dienstag, 14. Juli 2009
Endlich Ausland
Familie Wollny in der Türkei (gesehen bei "Food & Style", Vox. Vom Titel nicht irritieren lassen, "Deutschlands überflüssigste Lifestyle-ohne-Style-Show" war wohl schon weg)
Die Eltern Wollny haben 10 Kinder, eins hübscher als das andere, eben ganz die Eltern. Weil so Kinder halt was kosten und die Eltern nun mal Wollny und nicht Jolie-Pitt heißen, gabs noch nie richtigen Urlaub. Zum Glück gibt es da ja VOX! Anscheinend haben die der 12-köpfigen Familie einen All-Inclusive-Urlaub (O-Ton Mama Wollny: "Jetzt gehst da hin und zeigst dein Bändchen...das heißt Alles Inklu..Ikle..Inkle...Alles Inkl...BOAH, WIE HEIßT DIESER SCHEIß DENN?!?! Helf mir doch mal..." Tochter:" All InklusivE....") in der Türkei geschenkt. Ab gehts ins (wohlgemerkt) Ausland. Nur doof, dass sich da anscheinend niemand auf Familie Wollny eingestellt hat. "Gibts hier denn niemanden, der Germany spricht???" "Nein, nur Englisch." "Ja toll, da hab ich in der Schule immer gefehlt."
Tja, auch bei DER Landesspezialität beißt sich die engagierte Mutter die Zähne aus: "Wo gibts hier Döner?" (Verständnisloses Gucken des Kochs). "DÖNER?? POMMES??" Fassunglos spricht die Mutter in die Kamera: "Die kennen das nicht! Die wissen gar nicht, was ich meine! In Deutschland ist das doch ne Spezialität! Kennen die hier nicht!" Das gibts doch gar nicht...
Doch dann, am nächsten Tag, ENDLICH was anständiges zu essen. Dank des All-Inklusive-Bändchens ist die ganze Familie versorgt mit DER landestypischen Speise:
"So Jeremy-Pascal, jetzt haste deinen Döner!"
Montag, 13. Juli 2009
Ich hab grad nen Lauf. Sorry.
Mutter: "Babette, du bist so faul!! Schrei hier nicht rum!! UND FANG NICHT SCHON WIEDER AN ZU RAUCHEN!!!!! Das ist MEIN Tabak!!"
Hach ja, ich überleg mir, professionieller Reality-Soap-Kritiker zu werden..Themen würden mir nicht ausgehen.
Sat1, "Die Superlehrer"
Sprecher: "Maro hat ernste Sorgen. Nach einer durchzechten Nacht mit One-Night-Stand befürchtet sie nun DAS SCHLIMMSTE..."
Wer jetzt vielleicht an HIV, Tripper oder sonstige gefährliche, sexuell übertragbare Krankheiten denkt...weit gefehlt. Mir schwante da schon böses...
Maro:" Jo, also wir haben kein Kondom benutzt...[ja ja ja??]...jo, könnt sein, dat ich schwanger bin."
OH GOTT. Scheiß auf sterbende Kinder in Afrika. Die Maro is vielleicht schwanger!!!!
??
Kind verliert Arm in Waschmaschine
Tragischer Unfall in einem Waschsalon in Grenoble: Ein Achtjähriger riss eine noch schleudernde Waschmaschine auf. Als er nach der nassen Kleidung greifen wollte, wurde ihm ein Arm abgerissen.
Paris - Der Junge kam in ein Krankenhaus, wo Ärzte ihm am Montag den Arm wieder annähen konnten. Es sei jedoch nicht sicher, ob der Körper ihn nicht wieder abstoße, berichtete der Sender. Wie es zum dem Unfall kommen konnte, war zunächst unklar.
Das Kind hatte am Sonntag in einem Waschsalon in Grenoble die Tür des veralteten Geräts geöffnet und nach der Wäsche gegriffen, wie der französische Radiosender RTL am Montag berichtete. Weil sich die Maschine beim Öffnen der Tür nicht automatisch abschaltete, wurde sein linker Arm mitgerissen und vom Körper abgetrennt.
Eine Verordnung von 2008 schreibe Sicherheitstüren für diese fast 20 Jahre alten Maschinen vor, sagte Christine Balmont, Präsidentin des Verbandes französischer Waschsalons. Nach ersten Ermittlungen war der Junge in Begleitung seiner Mutter in dem Waschsalon gewesen. Sie hatte ihr Kind offensichtlich aus dem Blick verloren.
Quelle: Spiegel.de
Uaaaaaaaah....
?
Sonntag, 12. Juli 2009
Ich hab nen Gendefekt!
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,615863,00.html
Honored!
Satt.
Samstag, 11. Juli 2009
Ein paar Empfehlungen
(The) Gossip - Music for men
Ladyhawke - Ladyhawke
Buch-Tipp:
Paulo Coelho - Sei wie ein Fluß, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998-2005 (Dank auch an meine Perle in Österreich ;) )
Wach
Donnerstag, 9. Juli 2009
Wenn man...
Montag, 6. Juli 2009
Mitten in...Dunkeldeutschland
Denn auch mein Auge ist hängengeblieben. Und zwar an dem neuen Traumpaar deutscher Fernsehgeschichte. Nicole (25) und Robert (22), genannt Robby wünschen sich nichts sehnlicher, als ein Kind. Denn "Was soll man denn machen den ganzen Tag, außer Fernsehen gucken? Gesellschaftsspiele spielen??" Jaja, mit nem Kind "wäre man dann ja beschäftigt". Soso. Also hat die arbeitslose Arbeitslose Nicole sogar schon mal einen Seitensprung gewagt, aber das hat sie "natürlich nur für den Robby getan". Hat dann aber auch nicht geklappt. Aber immerhin hat sie das Fremdgehen gebeichtet (nachdem Robby sie drauf angesprochen hat, weil die Geschwister ja eh alle schon Bescheid wussten. Passierte auch schließlich auf dem Familienfest).
Zweite Möglichkeit: Künstliche Befruchtung. Klingt doch schon mal vernünftiger. Aber: kostet ja Geld. Also dann: Heiraten. Dann kostets wenigstens nur noch die Hälfte. Der arbeitslose Hartz 4-Empfänger spart natürlich, wo er kann. Nachdem die Hochzeit hinter sich gebracht wurde, zu essen gabs Rotkohl und Klöße, nebenbei wurde auch noch das Hochzeitskleid der Mami aufgetragen ("Die Mama sah aber besser aus", so der liebevolle Papa), gehts -schwupps- zur Frau Doktor. Und diese böse böse Frau Doktor geht sogar so weit, den beiden das Rauchen verbieten zu wollen! Und der Robby muss auch noch 3 Jahre warten! Und dann noch dieser böse Staat..."Son Scheiß-Staat! Wo man für seine eigenen Kinder bezahlen muss!"
Tja, da hat die Nicole wirklich eine Lücke im System gefunden: Arbeitslosen Arbeitslosen wird der Kinderwunsch nahezu verwehrt. Dabei kann man doch wunderbar auch MIT Hartz 4 Kinder großziehen: "Natürlich krieg ich mit Hartz4 mein Kind groß..ich sehs doch bei meiner Schwester: die hat 7 Kinder und kann noch für 300 Euro feiern gehn!"
Und auf die Frage, ob sie ihren Kindern später was bieten können, kam diese putzige Antwort: "Natürlich sind wir Vorbilder für unsere Kinder..der Robby hat ja nen Abschluss (auf der Förderschule) und ich..ja, ich hab halt keinen."
Tja, am Ende (nach dem Besuch einer Heilpraktikerin, die auch wieder böse war, weil sie dasselbe gesagt hat, wie die Frau Doktor), kommt dann doch wenigstens die Einsicht: "Hmm, ja, vielleicht brauchen wir doch erstmal nen ordentlichen Haushalt, bevor wir Kinder bekommen".
Puh. Danke RTL!!
B.A.
Sprache und deren Wirkung in social networks.
War heut schon in der Bib. Kein Spind frei, toll!